Die Urdorfer Kirchen und ihre bewegte Entwicklung


Hinweise auf die ersten kirchlichen Bauwerke in Urdorf datieren aus dem 12. Jahrhundert. Im Jahr 1529 traten die beiden Gemeinden Niederurdorf und Oberurdorf zum reformierten Glauben über und bilden seit 1959 eine eigenständige Kirchgemeinde. Ende des 19. Jahrhunderts zogen wieder vermehrt Katholikinnen und Katholiken nach Urdorf. Im Jahr 1960 bestimmte ein bischöfliches Dekret die Bildung der eigenständigen katholischen Pfarrei Heiliger Bruder Klaus.

Als erstes kirchliches Bauwerk in Urdorf ist die Kapelle St. Georg im Reppischtal in einer für das Kloster St. Blasien im Schwarzwald erstellten Urkunde aus dem Jahr 1173 erwähnt. In einer weiteren Urkunde aus dem Jahr 1184 ist erstmals ein Hinweis auf eine Dorfkirche, als Kapelle des Klosters Engelberg, zu finden. Ihr Schirmherr ist der Heilige Nikolaus von Myra, der ihr auch ihren Namen gab. An diese romanische Kapelle wurde später ein Chor im gotischen Stil angebaut. Bis 1236 befand sich das kleine Gotteshaus in Engelberger Besitz. Später ging es in das Eigentum der Habsburger über, die es als «Filiale» dem Kloster Wettingen übergaben, dem ab 1321 das Patronatsrecht über Dietikon und Urdorf zustand.

Obwohl Heinrich Bullinger bereits ab dem Jahr 1519 den neuen, reformierten Glauben in Dietikon und Urdorf verkündete, blieb Urdorf vorerst katholisch. Erst als Pfarrer Beat Gering zehn Jahre später zur neuen Lehre übertrat, wurden auch die beiden Gemeinden Oberurdorf und Niederurdorf reformiert.

Mitte des 17. Jahrhunderts führte Pfarrer Johann Jakob Redinger neben Predigten für die Bevölkerung und die Gäste des Urdorfer Bades «Zur Sonne» auch die Kinderlehre ein. Dazu erwies sich das mittlerweile baufällig gewordene Dorfkirchlein jedoch als zu klein. Mit Spenden von acht vermögenden Zürcher Herren gelang es Redinger, das kleine Gotteshaus in eine würdige Kirche in ihrer heutigen Form – mit Kanzel, Taufstein und einer Glocke im Türmchen – umzubauen. In den folgenden Jahrhunderten waren verschiedene Renovationen erforderlich, welche die Oberurdorfer teilweise in Fronarbeit leisten und durch den Verkauf von Eichen aus ihrem Wald finanzieren mussten.

Anfänglich bildete Urdorf, zusammen mit Dietikon, eine Pfarrei und ab 1926 waren Urdorf und Dietikon selbstständige Teile der Gesamtkirchgemeinde Urdorf/Dietikon. Auf jahrzehntelanges Drängen kam es im Jahr 1959 zur Bildung von zwei getrennten Kirchgemeinden.

Neue reformierte Kirche

Durch das Wachstum der Gemeinde in den 1960er und 1970er-Jahren wurde die Kirche zu klein. Vorausschauend hatte die Kirchenpflege bereits im Jahr 1947 einen Fonds für den Bau einer neuen Kirche geäufnet und Land gekauft. Der Aushub für den Bau der neuen Kirche, auf einem Grundstück am oberen Ende des Uitikonerwegs, begann im Mai 1970. Den Glockenaufzug und die Eröffnung der neuen Kirche feierten die Urdorferinnen und Urdorfer im Sommer und Herbst 1971.

Reformiertes Pfarrhaus

Gegenüber der alten reformierten Kirche liegt das Pfarrhaus. Bereits im Jahr 1628 liess der Zürcher Rat auf mehrfaches Drängen des Pfarrers von Dietikon und Urdorf an dieser Stelle ein bescheidenes Pfarrhaus bauen. Im Jahr 1767 ersetzte ein herrschaftliches Pfarrhaus dieses einfache Gebäude. Seither renoviert die Kirchgemeinde das stattliche Haus regelmässig und es erfüllt noch heute seinen ursprünglichen Zweck.

Katholische Pfarrei

Nach der Reformation liessen sich Ende des 19. Jahrhunderts auch wieder katholische Glaubensangehörige in Urdorf nieder. Die katholischen Einwohnerinnen und Einwohner wurden zuerst der im Jahr 1924 gegründeten Pfarrei Schlieren und 1956 der St. Agatha-Kirche in Dietikon zugeteilt. Vier Jahre später bestimmte ein bischöfliches Dekret die Bildung der eigenständigen Pfarrei Heiliger Bruder Klaus, Namensgeber ist der Heilige Niklaus von der Flüe. Ihre Gottesdienste feierten die Urdorfer Katholikinnen und Katholiken ab 1953 zuerst in einer Kapelle, welche im Untergeschoss eines Wohnhauses an der Schönheimstrasse eingerichtet war, und später im alten Schulhaus (Bachschulhaus). Der Kirchbauverein Bruder Klaus begann im Jahr 1955 mit der Spendensammlung für den Bau einer katholischen Kirche. Eine 1956 errichtete Stiftung ermöglichte schliesslich den Kauf eines Grundstücks im Baurenacker sowie die Errichtung der Kirche Heiliger Bruder Klaus. Die fünf geweihten Glocken läuteten im August 1964 die Kirchweih ein. Bereits ein Jahr zuvor hatte das Zürcher Stimmvolk mit grossem Mehr die staatliche Anerkennung der katholischen Kirche gutgeheissen.

Gottesdienste Reformierte Kirche Urdorf

Der Sonntagsgottesdienst findet bei uns in der Regel um 9.45 Uhr statt. Ausnahmen sind Abendgottesdienste und besondere Gottesdienste, die an besonderen Orten gefeiert werden. Etwa die Hälfte der Gottesdienste sind in der Alten reformierten Kirche und die Hälfte in der Neuen ref. Kirche. Die genauen Informationen können Sie beim jeweiligen Agenda-Eintrag entnehmen.

Gottesdienste Katholische Kirche Urdorf

Eucharistiefeier/Sonntaggottesdienste
Samstag, 18.30 Uhr
Sonntag, 9.30 Uhr

Unter der Woche
Dienstag, 9.00 Uhr
Donnerstag, 19.00 Uhr
Freitag, 19.00 Uhr

Rosenkranzgebet
Das ganze Jahr hindurch: Sonntag, 19.00 Uhr
Freitag, 19.30 Uhr

Weitere Kirchgemeinden in Urdorf

Alte reformierte Kirche Urdorf

Kirchgasse 6

8902 Urdorf

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