Eine Silberpappel als Freiheitsbaum am Tor zu Niederurdorf


Im Jahr 1830 pflanzten die Einwohnerinnen und Einwohner der eigenständigen Gemeinde Niederurdorf an der Einmündung in die Dorfstrasse eine Silberpappel. Nachdem der Sturm Lothar diesen Freiheitsbaum 170 Jahre später stark beschädigt hatte, musste er gefällt werden.

Bis Ende 1930 bildeten Nieder- und Oberurdorf zwei eigenständige politische Gemeinden. Mit lediglich 317 Einwohnerinnen und Einwohnern im Jahr 1929 war Niederurdorf eine der kleinsten Gemeinden im Kanton. Oberurdorf zählte zu diesem Zeitpunkt 692 Einwohnende. Das «Tor» zu Niederurdorf bildete die Einmündung der Dorfstrasse in die Birmensdorferstrasse. An dieser Stelle pflanzten die Niederurdorfer 1830 eine Silberpappel als Freiheitsbaum, den sie 1926 als ihr Wahrzeichen unter Schutz stellten. Dieser Baum gab der Strassenkreuzung, der Pappelkreuzung, sowie bis 2019 dem süd-westlich gelegenen Restaurant Pappel, ihre Namen.

Am Stephanstag 1999 wütete der Orkan Lothar von Westen her über die Schweiz und riss einen mächtigen Ast der Freiheitspappel herunter. Bei einer genaueren Untersuchung des Schadens stellten Fachleute einen Riss und Fäulnisstellen im Stamm sowie eine Hohlkaverne unter der Krone fest. Nach über 170 Jahren musste das Niederurdorfer Wahrzeichen gefällt werden. Eine als Ersatz gespendete neue Silberpappel musste im Zusammenhang mit der Sanierung der Birmensdorferstrasse und der Überbauung des Areals des ehemaligen Restaurants Pappel wieder gefällt werden.