Urdorf erhält zwei Autobahnanschlüsse und die Autobahn ein Dach
Die 1964 vom Regierungsrat ins Netz der Hochleistungsstrassen aufgenommene Westumfahrung wurde im Jahr 1987 bis ins Bergermoos fertiggestellt und mit einem grossen Fest eingeweiht. Seinen Abschluss fand das für Urdorf bedeutende Nationalstrassenprojekt 22 Jahre später mit der Eröffnung des Uetlibergtunnels und dem Anschluss an die Stadt Zürich.
1964 nahm der Zürcher Regierungsrat die Westumfahrung der Stadt Zürich ins Netz der Hochleistungsstrassen auf. Sieben Jahre später anerkannte der Bund deren Bedeutung und beschloss ihre Aufnahme ins Nationalstrassennetz. Urdorf war von dieser Planung massgeblich betroffen. In Anbetracht der Bedeutung dieses Autobahnprojektes präsentierte der Gemeinderat der Bevölkerung den Entwurf seiner Stellungnahme zum Projekt an einer Orientierungsversammlung vom Januar 1972. Die Versammlung und die Ortparteien verfassten eine vom Gemeinderat unterstützte Resolution. Diese enthielt im Wesentlichen das Begehren, dass die Autobahn, wenn sie schon durch die Senke von Urdorf verlaufen müsse, wenigstens so zu gestalten sei, dass die nachteiligen Auswirkungen auf ein Minimum beschränkt würden. Wesentlichste Anliegen waren eine Anpassung der Linienführung an das Gelände, die Tieferlegung und Überdeckung der Autobahn in Niederurdorf anstelle der geplanten Anhebung der Dorfstrasse und der Verzicht auf einen Rastplatz im Gebiet «Bergermoos». Auf diese Begehren traten die Planer grösstenteils ein.
Auf dem Gelände der geplanten Autobahn befanden sich verschiedene Landwirtschaftsbetriebe, so unter anderem auch der grösste Teil des Bauernhofs "Zollinger". Dieser musste der neuen Schnellstrasse weichen und wurde abgebrochen. Als Ersatz erhielt Landwirt Zollinger unmittelbar neben der überdeckten Autobahn neue Stallungen für seine Tiere. Die Hofzufahrt führt über den Autobahntunnel. Für die landwirtschaftlichen Betriebe "Aeschlimann" im Chilstig und "Fehr" im Herweg bedeutete der Landbedarf für die Schnellstrasse das Ende ihrer Tätigkeit. Der ehemalige Bauernhof im Chilstig wird heute als Wohnhaus genutzt. Die Gebäude des in der Autobahnausfahrt "Nord" gelegenen Fehr-Hofs bestehen nach wie vor und dienen der Urdorfer Fasnachtsclique Schäflibach als Heimat.
Im Jahr 1987 wurde die Westumfahrung (ab Limmattalerkreuz) bis ins Bergermoos fertiggestellt und feierlich eröffnet. Bis zur Inbetriebnahme der gesamten Umfahrung mit der Einweihung des Uetlibergtunnels dauert es noch weitere 22 Jahre. Dass Urdorf über zwei Autobahnanschlüsse verfügt ist dem Umstand geschuldet, dass die Umfahrung zuerst nur bis Urdorf-Süd führte. Nach der Fertigstellung der gesamten Umfahrung wurden die bereits bestehenden Auf- und Abfahrten nicht mehr zurückgebaut, was ursprünglich vorgesehen war.